Wenn dich auf offener See ein schwimmendes Lama umkreist, ist das immer noch besser, als wenn du in einer Szene von Itchy & Scratchy gelandet bist. Das haben wir im Praktikum (äh, Interview) mit Florian Weber und Rüdiger Linhof von Sportfreunde Stiller gelernt.
Zugegebenermaßen haben wir die Idee mit dem Lama aus dem Plot von Weber-Flos neustem Roman (Die wundersame Ästhetik der Schonhaltung beim Ertrinken) geklaut und die Idee mit dem Praktikum stammt von den Screenshots – äh, von den The Screenshots (Zungenbrecher?). Die haben ihre Support-Shows bei Sportfreunde Stiller nämlich zur Praktikums-Tour erklärt.
Beide Bands haben wir im September 2022 vor ihren Konzerten im Karlsruher Substage getroffen. Die Sportfreunde, sportlich wie eh und je, legten die Messlatte hoch, als sie behaupteten, dass sie im Schrägfunk Musikquiz dreieinhalb von vier Liedern erraten würden. Dabei mussten sie leidvoll erfahren, dass rückwärts alles irgendwie italienisch klingt.
Susi und Dax von The Screenshots warfen uns ebenfalls Zahlen um die Ohren, als sie erklärten, dass das Songwriting der drei Musiker:innen zu 33-33-33 Prozent passiert. Vielleicht hätte Schlagzeuger Kurt das mit dem letzten Prozent von den Einhundert erklären können, wäre er an diesem Abend nicht verhindert gewesen. Zum Glück wurde er würdig von Sascha Madsen vertreten, der also so gesehen ein Praktikum im Praktikum gemacht hat.
Wir waren uns jedenfalls einig, dass alle Bands mal einen Bandmitglieder-Tausch machen sollten (mit optionalem Instrumente-Wechsel). Aber vielleicht müssen wir uns alle vorher erst mal wieder dran gewöhnen, mehr auf Konzerte zu gehen. Sowohl in die großen Hallen als auch in die kleineren Locations.
Denn da sitzen wir alle im selben Boot (oder klammern uns an die gleiche Kühlbox): Ohne die Musikhörenden gibt‘s keine Konzerte und ohne Bands, für die sich das ganze irgendwie trägt, erst recht nicht.
Ihr macht auch Musik und wollt dass wir Eure Musik spielen oder über Euch berichten?
Dann meldet Euch bei uns!
Tina will's oft zu genau wissen, verstrickt sich dabei in den eigenen Gedanken, lässt das Kuddelmuddel dann ungelöst zurück und nennt es Kunst. Sowieso ist sie hin- und hergerissen zwischen ihrem Wissensdurst und dem intuitiven Tun, und landete bestimmt auch aus diesem Grund gemeinsam mit Micha als Schrägfunk beim Radio.
Micha ist der strukturierte Macher, der jedoch für allerhand Blödsinn gerne den geraden Weg verlässt. Er versucht Tinas Wirrwarr mit einem Augenzwinkern zu entknoten und stolpert dabei gerne mal über seine eigenen Worte. Ansonsten ist er oft schon einen Schritt weiter und bemerkt erst am Ende, dass noch was vom Anfang fehlt.
Die Sendung
Schrägfunk ist die monatliche Radiosendung von Tina und Micha beim Freien Radio Querfunk Karlsruhe, bermuda.funk Mannheim/Heidelberg, Radio Corax Halle (Saale) und Radio Dreyeckland Freiburg, die Liveshow Schrägfunk Live und Initiator des Festivals Schrägfest.
Von regionalen Newcomern wie Everything in Boxes und Die Stühle, aufstrebenden Bands wie Sperling und Shitney Beers bis zu national bekannten Künstler:innen wie Adam Angst, Pabst, Kettcar, Muff Potter, Schrottgrenze und Neoangin aka Jim Avignon, treffen Tina und Micha Musiker:innen und verwickeln sie in bodenlose Gespräche über deren Musik und den Sinn und Unsinn von Erdnussbutter-Sandwiches.
Für Themensendungen wird auch mal im Waschsalon dreckige Wäsche gewaschen, nach Schneeliedern gestöbert oder am Abend gefrühstückt.
Seit Herbst 2020 geht Schrägfunk regelmäßig als Schrägfunk Live auf die Bühne. Mit Gästen aus der Kulturszene wird das, was im Radio Programm ist, live für das Publikum erlebbar gemacht. Hier verstricken sich die Gesprächspartner:innen in Diskussionen über Ananas auf Pizza und erzählen von Lust und Leid des Musiker:innendaseins. Genießbar gemacht wird das Ganze durch Musikeinlagen der Gäste oder der Band des Abends.
Bei der Auswahl der Gesprächspartner:innen und der Musik geben die beiden nicht einem bestimmten Musikstil den Vorrang, sondern es gilt: lieber schrammelig als perfekt, eher holperig als glatt, Emotion vor Logik.
Dazwischen geht es kreuz und quer und drumherum, denn irgendwas geht immer und wenn es schräg wird, umso besser.
iwishicouldstay
Konzertveranstalter und Label
Attic Stories, Everything In Boxes, Finding Harbours, Sorry for Escalating
Fleet Union
Musikpromotion-Agentur
Referenzen: Thees Uhlmann, Kettcar, Pabst, Blackmail, Leoniden, Adam Angst, Muff Potter, Neufundland, Grizzly, Kevin Devine u. v. a.
Grand Hotel van Cleef
Label, Booking
Artists: Shitney Beers, Thees Uhlmann, Kettcar, Adam Angst, Grillmaster Flash, Jenobi, Matze Rossi, Ført u. v. a.
Tapete Records
Label, Booking, Publishing
Artists: Schrottgrenze, Downpilot, Urlaub in Polen, Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen, Marcel Gein, Die Höchste Eisenbahn, Die Aeronauten, Stereo Total u. v. a.
Uncle M
Label, Booking, Promotion, Management
Artists: Catapults, Sperling, Kind Kaputt, Great Escapes, Chiefland, Shoreline u. v. a.
Blickpunkt Pop
Label, Management, Publishing
Artists: Sportfreunde Stiller, Sacropolis, Paul Kowol, Granada, Telquist u. v. a.
Kingstar Music
Veranstaltungsagentur
Artists: Sperling, Chuck Ragan, Turnstile, Hot Water Music u. v. a.