,,Africa“ von Toto ist 2022 wieder einmal in aller Munde. Wenn man den Erzählungen glauben darf, wird dieser Hit von 1982 derzeit lauthals in den Diskotheken mitgesungen. Nicht nur dort, denn auch Jan Plewka und Marco Schmedtje berichten, dass sie mit ihrer Coverversion des Stücks schon von Publikumschören begleitet wurden.
In der Disco geben sich die Menschen beim Mitsingen gerne ironisch, womöglich weil zu viel ,,echtes“ Gefühl zu zeigen als uncool angesehen werden könnte.
Plewka und Schmedtje interpretieren Songs der 1980er auf ihrer Platte ,,Between The 80s“ dagegen völlig unironisch und auf ihre durchaus tragfähige Essenz reduziert. Beim Wiederhören der Hits aus ihrer Jugend entdeckten die beiden Inhalte, für die das (post)pubertierende Ohr damals taub war.
Die Auseinandersetzung mit der atomaren Bedrohung in der Zeit des Kalten Krieges in ,,Forever Young“ (Orig. Alphaville, 1984) und ,,Dancing with tears in my eyes“ (Orig. Ultravox, 1984) ist einer davon.
Voller Hingabe und dennoch fern von Kitsch performen sie bei ihren Liveauftritten Songs ihrer gemeinsamen Alben und aus dem großen Fundus der jeweiligen Arbeit außerhalb des Duos. Dabei spicken sie ihre Show mit komischen Anekdoten aus ihrer Jugend und humorvollen Kommentaren zur Entstehung der Songs und der gemeinsamen professionellen und persönlichen Vergangenheit.
Über ihr Schaffen erzählen sie auch in der ,,Gruppentherapie“ mit Schrägfunk im Korkraum des Stuttgarter Kulturzentrums Merlin auf sehr leichte und unterhaltsame Art und Weise.
Philosophisch wird es mit Jochen Distelmeyer, auch bekannt als Sänger und Gitarrist der legendären Band Blumfeld.
Wir nutzten die Gunst der Stunde, als er Ende Oktober 2022 mit seinem Album ,,Gefühlte Wahrheiten“ im P8 in Karlsruhe war. Die Kunst ist der seidene rote Faden, der sich durch sein Schaffen und durch das Gespräch zieht.
,,Heller Wind und silbern / Fällt der Regen auf die Welt / Kommt zu mir wie ein alter Freund / Ich geh durch die Straßen ohne Gott und ohne Geld / Und gestern Nacht hab ich von Dir geträumt“
So poetisch-leicht geht Herzschmerz und Tristesse bei Distelmeyer, A cappella, allein getragen von seiner einzigartigen, klaren Stimme im Song ,,Regen“ (2009).
Wie sich bei ihm die Entwicklung zu einer eigenen Sprache als Sänger vollzog und was Distelmeyer mit Michael Jackson zu tun hat … hört selbst!
Dass ,,Schnee“ das allerletzte Lied auf dem allerletzten Album der Band Neufundland sein würde, wussten wir beim Aufzeichnen der Sendung noch nicht. Mit den Worten ,,Mir ist als ob ich frier!“ endet der Song und zudem mit einem ,,Cold End“!
Ja, da ist uns wahrlich als ob wir frieren, denn das ist uns eindeutig ein zu frühes Ende einer Band, an die wir uns gewöhnen und von der wir noch viel mehr hören wollten.
Ihr macht auch Musik und wollt dass wir Eure Musik spielen oder über Euch berichten?
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Tina will's oft zu genau wissen, verstrickt sich dabei in den eigenen Gedanken, lässt das Kuddelmuddel dann ungelöst zurück und nennt es Kunst. Sowieso ist sie hin- und hergerissen zwischen ihrem Wissensdurst und dem intuitiven Tun, und landete bestimmt auch aus diesem Grund gemeinsam mit Micha als Schrägfunk beim Radio.
Micha ist der strukturierte Macher, der jedoch für allerhand Blödsinn gerne den geraden Weg verlässt. Er versucht Tinas Wirrwarr mit einem Augenzwinkern zu entknoten und stolpert dabei gerne mal über seine eigenen Worte. Ansonsten ist er oft schon einen Schritt weiter und bemerkt erst am Ende, dass noch was vom Anfang fehlt.
Die Sendung
Schrägfunk ist die monatliche Radiosendung von Tina und Micha beim Freien Radio Querfunk Karlsruhe, bermuda.funk Mannheim/Heidelberg, Radio Corax Halle (Saale) und Radio Dreyeckland Freiburg, die Liveshow Schrägfunk Live und Initiator des Festivals Schrägfest.
Von regionalen Newcomern wie Everything in Boxes und Die Stühle, aufstrebenden Bands wie Sperling und Shitney Beers bis zu national bekannten Künstler:innen wie Adam Angst, Pabst, Kettcar, Muff Potter, Schrottgrenze und Neoangin aka Jim Avignon, treffen Tina und Micha Musiker:innen und verwickeln sie in bodenlose Gespräche über deren Musik und den Sinn und Unsinn von Erdnussbutter-Sandwiches.
Für Themensendungen wird auch mal im Waschsalon dreckige Wäsche gewaschen, nach Schneeliedern gestöbert oder am Abend gefrühstückt.
Seit Herbst 2020 geht Schrägfunk regelmäßig als Schrägfunk Live auf die Bühne. Mit Gästen aus der Kulturszene wird das, was im Radio Programm ist, live für das Publikum erlebbar gemacht. Hier verstricken sich die Gesprächspartner:innen in Diskussionen über Ananas auf Pizza und erzählen von Lust und Leid des Musiker:innendaseins. Genießbar gemacht wird das Ganze durch Musikeinlagen der Gäste oder der Band des Abends.
Bei der Auswahl der Gesprächspartner:innen und der Musik geben die beiden nicht einem bestimmten Musikstil den Vorrang, sondern es gilt: lieber schrammelig als perfekt, eher holperig als glatt, Emotion vor Logik.
Dazwischen geht es kreuz und quer und drumherum, denn irgendwas geht immer und wenn es schräg wird, umso besser.
iwishicouldstay
Konzertveranstalter und Label
Attic Stories, Everything In Boxes, Finding Harbours, Sorry for Escalating
Fleet Union
Musikpromotion-Agentur
Referenzen: Thees Uhlmann, Kettcar, Pabst, Blackmail, Leoniden, Adam Angst, Muff Potter, Neufundland, Grizzly, Kevin Devine u. v. a.
Grand Hotel van Cleef
Label, Booking
Artists: Shitney Beers, Thees Uhlmann, Kettcar, Adam Angst, Grillmaster Flash, Jenobi, Matze Rossi, Ført u. v. a.
Tapete Records
Label, Booking, Publishing
Artists: Schrottgrenze, Downpilot, Urlaub in Polen, Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen, Marcel Gein, Die Höchste Eisenbahn, Die Aeronauten, Stereo Total u. v. a.
Uncle M
Label, Booking, Promotion, Management
Artists: Catapults, Sperling, Kind Kaputt, Great Escapes, Chiefland, Shoreline u. v. a.
Blickpunkt Pop
Label, Management, Publishing
Artists: Sportfreunde Stiller, Sacropolis, Paul Kowol, Granada, Telquist u. v. a.
Kingstar Music
Veranstaltungsagentur
Artists: Sperling, Chuck Ragan, Turnstile, Hot Water Music u. v. a.