Ausstrahlung: Juni 2023

Andauernd kurzweilig

Sie kann reif sein, stillstehen, rennen und fliegen. Manchmal verrinnt sie wie Sand und zuweilen dehnt sie sich wie Kaugummi. Wir können über sie verfügen, sie verschenken, sie stehlen, vertreiben und sogar totschlagen.

 

In dieser Sendung nehmen wir uns Zeit für Zeit.

Ihr unwiderrufliches Verstreichen wird in „Teeth of Time“ von Sloe Noon thematisiert und als vermeintlich verpasste Chance in „Zu spät“ von Gurr. Den Moment, der eben gerade durch seine Vergänglichkeit bedeutsam wird, feiern OK GO in „The One Moment“ und Wir sind Helden in „Wenn es passiert“. Liotta Seoul und The Boomtown Rats rücken Wochentage in den Fokus, die aus extrem unterschiedlichen Gründen unbeliebt sind.

Unsere Liste von Songs ist so lang, dass wir ganz sicher keine Zeit schinden müssen!

 

Wir wollen sie lieber auskosten, um noch einige Neuveröffentlichungen zu spielen solange sie noch sind, was das Wort verspricht. Neben Finding Harbours kommen mal wieder Drens und Feine Sahne Fischfilet zum Zuge und erstmals Easy Easy.

 

Angeblich soll Zeit messbar und mit den richtigen Methoden effektiv zu managen sein, doch uns scheint sie ständig davon zu laufen. Trotzig singen wir mit Neufundland „Ihr habt die Uhren / Ich hab die Zeit“ („Tschüss“), vertun uns kurzzeitig in der Zeit und haben dann unverhofft mehr davon als wir dachten.

Letztendlich liegt unsere Sendezeit dennoch, von jetzt auf gleich, in der Vergangenheit.

 

 

Playlist

  • Sloe Noon - Teeth of Time
  • Drens - Bubblegum Dreamworld
  • Liotta Seoul - Beauty Salons
  • The Boomtown Rats - I don't like mondays
  • OK Go - The one Moment
  • Wir sind Helden - Wenn es passiert
  • Feine Sahne Fischfilet - Wenn wir uns sehen
  • Easy Easy - King Kazi
  • Gurr - Zu spät
  • Finding Harbours - Fear of missing out
  • Neufundland - Tschüss
  • Kind Kaputt - Zeit
  • Die Toten Hosen - Wünsch Dir was

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Tina & Micha

 

Tina will's oft zu genau wissen, verstrickt sich dabei in den eigenen Gedanken, lässt das Kuddelmuddel dann ungelöst zurück und nennt es Kunst. Sowieso ist sie hin- und hergerissen zwischen ihrem Wissensdurst und dem intuitiven Tun, und landete bestimmt auch aus diesem Grund gemeinsam mit Micha als Schrägfunk beim Radio.

 

Micha ist der strukturierte Macher, der jedoch für allerhand Blödsinn gerne den geraden Weg verlässt. Er versucht Tinas Wirrwarr mit einem Augenzwinkern zu entknoten und stolpert dabei gerne mal über seine eigenen Worte. Ansonsten ist er oft schon einen Schritt weiter und bemerkt erst am Ende, dass noch was vom Anfang fehlt.

Schrägfunk - Tina und Micha
Foto: Hugi Hugel

Die Sendung

Schrägfunk ist die monatliche Radiosendung von Tina und Micha beim Freien Radio Querfunk Karlsruhe, bermuda.funk Mannheim/Heidelberg, Radio Corax Halle (Saale) und Radio Dreyeckland Freiburg, die Liveshow Schrägfunk Live und Initiator des Festivals Schrägfest.

 

Von regionalen Newcomern wie Everything in Boxes und Die Stühle, aufstrebenden Bands wie Sperling und Shitney Beers bis zu national bekannten Künstler:innen wie Adam Angst, Pabst, Kettcar, Muff Potter, Schrottgrenze und Neoangin aka Jim Avignon, treffen Tina und Micha Musiker:innen und verwickeln sie in bodenlose Gespräche über deren Musik und den Sinn und Unsinn von Erdnussbutter-Sandwiches.

Für Themensendungen wird auch mal im Waschsalon dreckige Wäsche gewaschen, nach Schneeliedern gestöbert oder am Abend gefrühstückt.

 

Seit Herbst 2020 geht Schrägfunk regelmäßig als Schrägfunk Live auf die Bühne. Mit Gästen aus der Kulturszene wird das, was im Radio Programm ist, live für das Publikum erlebbar gemacht. Hier verstricken sich die Gesprächspartner:innen in Diskussionen über Ananas auf Pizza und erzählen von Lust und Leid des Musiker:innendaseins. Genießbar gemacht wird das Ganze durch Musikeinlagen der Gäste oder der Band des Abends.

 

Bei der Auswahl der Gesprächspartner:innen und der Musik geben die beiden nicht einem bestimmten Musikstil den Vorrang, sondern es gilt: lieber schrammelig als perfekt, eher holperig als glatt, Emotion vor Logik.

 

Dazwischen geht es kreuz und quer und drumherum, denn irgendwas geht immer und wenn es schräg wird, umso besser.

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