Tina 12.2023

© Maxe Probst
Captain Planet veröffentlichten 2023 das Album „Come On, Cat“. Ich hatte noch nie etwas von Captain Planet gehört, obwohl es die fünfköpfige Band aus dem Raum Hamburg schon seit 20 Jahren gibt! Im Zuge unserer Schrägfunk-Recherche für ein Interview vor ihrem Konzert im P8 hörte ich in die neue Platte rein. Und da geschah es: Nichts. Oder zumindest nicht viel.
Kalte Analyse: Irgendwie gehen für mich Text und Musik nicht so recht zusammen. Da wird was gesungen, das inhaltlich sehr interessant klingt aber irgendwie so über die Musik drüber, als ob die egal wäre?
So weit so neugierig machend. Ich - die pop-affinere Seite von Schrägfunk - höre mir also dieses recht punkige Geschraddel mit dem eher schreiigen Gesang nochmal an, hauptsächlich gefesselt von den Texten. Irgendwann ertappe ich mich beim mitsingen, höre erst vereinzelte Lieder, dann die ganze Platte auf Repeat.
Jetzt und heute versuche ich nachzuvollziehen, was am Anfang mein „Problem“ war und kann es nicht mehr. Geht doch alles perfekt zusammen. Die punkige aber eingängige Musik und diese (deutschsprachigen) Texte, die sich wie Gedichte lesen lassen und für jeden Menschen und jede Situation neue Deutungsmöglichkeiten offen halten, gesungen/geschrien in Schattierungen von nüchtern feststellend, über anklagend bis resigniert.

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