DRUMHERUM

Highlight 2024

Jule

„Im Regio weinen“

Micha 12.2024

Jule

© Moritz Helmle

Mit „Im Regio weinen“ erschien 2024 die Debüt EP von Jule, der Hamburger Singer/Songwriterin mit Punkattitüde.

 

Im Freizeitpark Tripsdrill steht eine Achterbahn - „Karacho“. 30 Meter hoch. 700 Meter lang. Für den Bau wurden 15.100 Kubikmeter Erde abgetragen. Zum Abstützen der Konstruktion kommen 130 Stahlstützen zum Einsatz.

Diese Attraktion benötigt 1,6 Sekunden um auf 90 km/h zu beschleunigen, bevor sie die Insassen vier mal auf den Kopf stellt.

Jule benötigt nur eine Gitarre, ihre Stimme und ihre schonungslos persönlichen Texte und ich fühle mich genauso auf den Kopf gestellt.

 

Bereits die ersten Töne des Openers „Alles wie immer“ nehmen mich gefangen. Aus mir unersichtlichem Grund möchte ich alles stehen und liegen lassen. Gespannt auf das, was passieren wird lehne ich mich zurück, schnalle mich an und lasse mich fallen.

„Nähe und Distanz“ versetzt mich in einen Zustand von schwerer Schwerelosigkeit. Bis mir der Text von „Ganz leicht“ bewusst wird, wirkt das Lied erholsam und ich kann nochmals durchatmen, bevor mir „Ich bekomme keine Luft“ den Atem raubt.

Für einen Moment noch versuche ich der eigenen Verletzlichkeit zu entfliehen und drehe bei „Egal“ total auf, doch bei „Bis zur Erschöpfung“ gebe ich mich geschlagen und versinke in den letzten Klängen der EP.

 

Eine Gitarre. Ein Stimme. Schonungslose Texte.

Jule beweisst auf „Im Regio weinen“, wie laut leise sein kann und wie wenig es braucht um viel zu bewegen.

Noch völlig regungslos frage ich mich, ob ich mich nochmals auf diese Talfahrt einlassen sollte, da erklingt bereits wieder der erste Ton, denn schon längst hat mein Finger erneut auf „Play“ gedrückt und es geht wieder los ... eine neue Fahrt mit dieser Achterbahn.

 

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Jule

„Im Regio weinen“

12.07.2024 (Zeitstrafe)

 

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